Vegetarischer Flammkuchen – kann das gut sein? Ein Flammkuchen ohne Speck bereitet in etwa so viel Spass, wie Apfelstrudel ohne Vanillesauce. Geht nicht. Dachte ich zumindest bis vergangenes Wochenende.
Weshalb aber überhaupt ein vegetarischer Flammkuchen kreieren? Die klassischen Varianten mit Speck oder Rauchlachs schmeckt ja göttlich…
Nun, seit Januar 2017 versuche ich mich vermehrt vegetarisch zu ernähren. Das heisst, ich esse nach wie vor Fleisch und Fisch, aber halt nur noch selten. Ziel ist es, mich möglichst bald mit “guten Herkunftsquellen” auseinanderzusetzen, d.h. Bauernhöfe etc. zu besuchen, wo Tiere noch ein “Leben” haben und als Lebewesen respektiert werden. Aber dazu berichte mehr, sobald ich hier weitergekommen bin.
Der Verzicht auf Fleisch ist mir bis dato eigentlich leichter gefallen, als ursprünglich erwartet. Wobei, diejenigen unter euch, die mich schon ein bisschen länger kennen, wissen, dass ich einst ein richtiger “Fleischtiger” war :) Um so mehr hat es mich überrascht, dass mir das Fleisch/Geflügel eigentlich gar nicht so sehr fehlt… Ausser ein einziges Produkt: Mein über alles geliebter SPECK! Speck war bei mir standardmässig im Kühlschrank, stets griffbereit für die unterschiedlichsten Gerichte. Die Soja-Alternativen, welche in den Supermärkten als Speck-Ersatz angeboten werden, konnten jedoch mein Kulinarikherz nicht für sich gewinnen. Nun, wie soll ich bitte einen Flammkuchen ohne Speck zubereiten? Da fehlt ja sozusagen die Seele.
Seit vergangenem Wochenende habe ich des Rätsels Lösung gefunden. Die Speck-Seele kann dank einem tollen Gewürz Namens “Smoked Paprika” in den vegetarischen Flammkuchen katapultiert werden. Smoked Paprika von La Dalia habe ich einst in Cape Town gekauft und seither sporadisch in meinen Gerichten eingesetzt. Ein wahres Wundermittel sage ich euch! :) Und ihr könnt es übrigens auch in Zürich in der Milchbar kaufen.
To make a long story short: Mischt das geräucherte Paprika in die Crème Fraiche und ihr werdet euren vegetarischen Flammkuchen lieben!
ZUTATEN
2-4 Personen (je nach Hunger)
- 2 Flammkuchen Fertigteig
- 1 Becher Crème Fraiche
- 2 Karotten
- 2-3 rote Zwiebeln
- 6 Champignons
- 1 Avocado
- Räucherpaprika
- Salz, Pfeffer
ZUBEREITUNG
- Den Ofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Das Gemüse waschen und wie folgt vorbereiten: Die Karotten schälen und dann mit einem Julienne-Sparschäler in feine Streifen schneiden. Die Champignons werden in feine Scheiben geschnitten und die Zwiebeln zuerst geschält, dann halbiert und zu guter Letzt in feine Ringe geschnitten.
- Die Crème Fraiche wird mit einer guten Prise Salz und ca. 1/2 TL Räucherpaprika vermischt.
- In der Zwischenzeit sollte der Ofen vorgeheizt sein, d.h. wir können mit dem Belegen des Flammkuchens beginnen: Hierfür wird zuerst ein Teig zusammen mit dem Backpapier auf einem Belch ausgebreitet und mit der Hälfte der marinierten Crème Fraiche bestrichen. Nach dem Bestreichen empfehle ich euch, den Teig mit Hilfe eines Messers in 4-8 Stücke zu schneiden (nach dem Backen ist das nämlich viel schwieriger).
- Die Stücke werden nun mit der Hälfte des Gemüses belegt, mit Salz und Pfeffer bestreut und dann für ca. 8 Minuten in den Ofen geschoben.
- Währenddessen der Flammkuchen im Ofen ist, wird die Avocado geschält und eine Hälfte davon in feine Scheiben geschnitten.
- Sobald der vegetarischer Flammkuchen fertig ist, d.h. eine leicht bräunliche Farbe an den Rändern angenommen hat, nehmt ihr ihn aus dem Ofen und belegt ihn mit den Avocadoscheiben.
- Wer es noch ein bisschen rauchiger mag, kann vor dem Servieren noch eine Prise Räucherpaprika über den Flammkuchen verteilen.
Ich empfehle euch, den zweiten Teig mit den restlichen Zutaten erst dann zu belegen und backen, wenn ihr den ersten gegessen habt. Wenn ihr beide Teige gleichzeitig vorbereitet, aber nur einen in den Ofen schieben könnt, dann weicht der andere Teig auf und wird matschig. Von dem her gesehen, besser einer nach dem anderen zubereiten und backen ;)
Tipp: Anstelle von Karotten und Pilzen könnt ihr selbstverständlich auch anderes Gemüse verwenden. Wichtig ist, dass das verwendete Gemüse innerhalb der kurzen Backzeit gar werden kann. Zucchini, Auberginen oder Peperoni sind in feine Stücke geschnitten, ziemlich schnell gar. Benutzt man härteres Gemüse, wie z.B. Kartotten oder Kürbis, muss das Gemüse dementsprechend fein geschnitten werden. Mehr dazu erfährt ihr in meinem Blogbeitrag “Schnelle Gemüsezubereitung“.