Ein Besuch der Amalfiküste stand schon seit vielen Jahren auf meiner Bucketlist. Die schönen bunten Dörfer, die beeindruckende Küstenstrasse und natürlich das hervorragende Italienische Essen…all dies musste nun schleunigst entdeckt werden! Da auch die Region Apulien sehr vielversprechend ausschaut und bereits vieler meiner Freunde von Apulien schwärmen, entschieden wir uns dazu, die beiden “Regionen” Amalfi und Apulien in einem zweiwöchigen Roadtrip miteinander zu verbinden.
Unser Süditalien Roadtrip in Kürze:
Napoli – 1 Nacht
Amalfiküste: Camping Cannaverde (nähe Minori) – 2 Nächte
Amalfiküste: Ravello – 2 Nächte
Besuch: Amalfi und Positano
Amalfiküste: Agerola – 1 Nacht
Apulien: Matera – 2 Nächte
Apulien: Alberobello – 2 Nächte
Besuch: Polignano a Mare
Apulien: Fasano – 2 Nächte
Besuch: Ostuni
Apulien: Monopoli – 2 Nächte
Amalfiküste
Unsere Reise startete in Napoli. Am Flughafen angekommen machten wir uns gleich auf den Weg in Richtung Abholstation unseres Mietwagenverleihs. Dieser befand sich (wie die fast alle Mietwagenanbieter) nicht IM Flughafen, sondern erreicht man via Shuttle-Service. Das fing ja schon mal gut an…
Anders als befürchtet, funktionierte die Abholung des gebuchten Mietwagens jedoch relativ schnell und schmerzfrei. Wir haben unseren Mietwagen bei dem Online-Vermarkter “Car del Mar” gebucht und schlussendlich uns für den Anbieter “FireFly” entschieden.
Napoli
Nachdem wir den absolut gewöhnungsbedürftigen Verkehr in die napolitanische Innenstadt überwunden hatten, übernachteten wir im Santa Lucia 20 B&B (Quartier Santa Lucia). Das B&B ist schwierig zu finden, weil es von aussen nicht angeschrieben ist, aber dafür ist es genau neben einer Tiefgarage platziert, was in Napoli ein klarer Pluspunkt ist! :)
Wir entschieden uns bewusst für nur 1 Nacht in Napoli, weil unser eigentliches Ziel weiter unten, nämlich an der Amalfiküste lag. Napoli soll anscheinend wundervoll sein, aber mich überzeugte der kurze Besuch nicht wirklich. Es war heiss, dreckig, voller Polizisten / Soldaten mit Maschinengewehren und ich war froh, als wir uns am Folgetag nach einem leckeren Cappucino und Cornetto in unser Auto in Richtung Amalfiküste machen konnten.
Cannaverde – Der ganz besondere Camping
Unser erster Stopp lag gleich zu Beginn der Amalfiküste, ganz in der Nähe von Maiori und Minori. Ein Camping namens “Cannaverde“. Es handelt sich hierbei nicht um einen gewöhnlichen Camplingplatz, wie man ihn vielleicht aus den Kindheitsferien in Italien noch kennt…nein, Cannaverde ist etwas ganz besonderes! 10 Safari-Zelte unterschiedlicher Grösse verteilen sich auf einen steilen Hang mit Blick auf das weite, tiefblaue Meer. Die Zelte sind umgeben von unzähligen Zitronenbäumen, die einst einer kleiner Zintronenplantage zugehörten. Zwei junge Italiener, realisierten mit “Cannaverde” ihren Traum von einer kleinen Campling-Oase, welche als solches gar nicht in Worte zu fassen ist. Man muss diesen Ort mit eigenen Augen gesehen und erlebt haben.
Für uns war es der perfekte Start in unsere zweiwöchigen Ferien. Tolles Wetter, ein grosses und sauberes Safari-Zelt, von welchem man Morgens direkt aufs Meer hinausschauen konnte und v.a. unglaublich nette Leute, die wir hier kennenlernen durften. Wichtig an dieser Stelle zu erwähnen ist, dass Cannaverde nicht mit einem “Glampling” verwechselt werden darf. Es bietet keine Luxus, wie wir das von anderen Glampling-Locations kennen mit privaten Whirlpools unter freiem Himmel, exquisiten Gourmet-Dinner oder Massage-und Spa Service. Cannaverde bietet auch Luxus…nur eine andere Art von Luxus. Es bietet einem die Möglichkeit in Mitten der schönsten Natur eine wundervolle Auszeit geniessen zu dürfen und dies mit einem gewissen Komfort wie eben z.B. ein schönes Zelt mit richtigen Matratzen, Kissen, Decken etc. Und ein Outdoor-Bad (Gemeinschaftsbad!) mit der schönsten Aussicht beim Zähneputzen, die man sich nur vorstellen kann!
Minori
In Minori haben wir nicht übernachtet. Die Ortschaft liegt aber nur ca. 5 Minuten mit dem Auto entfernt von Cannaverde. Der kleine Badeort, welcher irgendwie in den 80er stecken geblieben ist (wie so viele Küstenstädtchen an der Amfalfiküste!), hat seinen ganz eigenen Charme. Zum einen hat er einen schönen und sehr einladenden Kiesstrand, an welchem wir täglich einen Badestopp einlegten.
Zudem hat es wohl einer der besten Konditoreien, welche ich jemals in meinem Leben besuchen durfte. Sal de Riso heisst die so genannten Pasticceria, welche ich Dank einem Tipp aufgesucht und dort zum einen die Hausspezialität “Delizia al Limone” wie auch ein Cannolo Siciliano probieren durfte. Meine Güte….war das lecker!!! Wirklich unglaublich – Süsskram wie von einem anderen Stern :)
Eines unserer beiden Abendessen haben wir ebenfalls in Minori verbracht. Wir entschieden uns für das Restaurant Giardiniello , welches gut war, aber nichts Aussergewöhnliches. Ein weiteres Dinner verbrachten wir auf dem Camping Cannaverde gemeinsam mit anderen Campinggästen aus aller Welt.
Ravello
Weiter gings nach Ravello, ein kleiner Ort oberhalb von Minori/Maiori gelegen. Von hier aus lassen sich wunderbare Wanderungen unternehmen, das Dorfleben von Ravello entdecken oder auch Ausflüge nach Amalfi oder Positano planen. Der Vorteil von Ravello liegt zum einen im angenehmen Klima, welches etwas kühler als unten an der Küste ist. Weiter hat man von hier einen fantastischen Ausblick über Minori einen weiten Teil der Amalfiküste. Das Dorf wirkt idyllisch – ja fast malerisch mit seinen kleinen Gässchen, alten Villen und hübschen Dorfplätzen.
Unsere beiden Nächte verbrachten wir im Hotel La Moresca. Das Hotel ist ideal gelegen und verfügt über eine Dachterrasse, auf welcher ein fantastisches Frühstück serviert wird. Während des Frühstücks hat man so die Möglichkeit, einen Ausblick bis auf den Küstenabschnitt von Minori geniessen zu können. Der Nachteil am La Moresca ist, das man Nachts den Lärm von der Piazza leider hören kann. Dies ist aber bei vielen Hotels, die mitten im Dorfkern liegen der Fall. Entweder entscheidet man sich für die ruhige Idylle ausserhalb des Geschehens oder man nimmt ein bisschen Lärm in Kauf. Die Nächte waren trotzdem gut, d.h. wir konnten schlafen ;)
Unser Dinner genossen wir im Hoteleigenen Restaurant Locanda Moresca welches sehr zu empfehlen ist. Die Speisen waren erstklassig: Wir hatten einen gemischten Vorspeisenteller mit lokalen Spezialitäten sowie eine Portion göttlich schmeckender Spaghetti Vongole. Und die Bedienung im Locanda Moresca war so freundlich, wie in keinem anderen Restaurant an der Amalfiküste!
Ein Punkt, wessen sich man bei einer Reise nach Ravello bzw. generell an die Amalfiküste bewusst sein muss, ist das erschwerte und oftmals teure Parking. Die Centren sind meist Autofrei (oder dürfen nur von Residenti also Einheimischen befahren werden). Somit muss man meist etwas ausserhalb in einem Parkhaus oder in der blauen Zone parken, was z.T. ganz schön ins Geld gehen und deshalb ins Ferien-Budget eingerechnet werden sollte.
Ausflug nach Positano
Mein eigentliches Ziel auf meiner Ferien-Bucketlist war die Ortschaft Positano. Wow – wer es nicht kennt, sollte schleunigst bei Google “Positano” eingeben und sich die Bilder von diesem malerischen Küstendorf anschauen! Bunt, enge Gässchen, verwinkelt – nahezu die perfekte Kulisse für jeden Italienischen Schnulzenfilm.
Da die Übernachtungspreise in Positano ins Astronomische gestiegen sind und ich nicht bereit war, 200 Euro pro Nacht für eine 10m2-Zelle mit Mini-Fenster, einem Satain-bezogenen Gitterbett und rosa Kachelwänden auszugeben, haben wir uns schlussendlich gegen eine Übernachtung in Positano entschieden. Schade, denn die Ortschaft ist wirklich wunderschön! Möchte man in einem einigermassen anständigen Ambiente nächtigen, muss man sicherlich 300 Euro aufwärts für eine Nacht investieren. Egal wie ihr euch entscheiden werdet, ob nur für den Ausflug oder mit Hotelübernachtung, Positano sollte auf jeden Fall besucht werden!
Falls ihr wie wir, nur einen Tagesausflug dahin unternimmt, empfehle ich euch im oberen Dorfabschnitt in der blauen Zone zu parken (3 Euro pro Stunde) und den restlichen Weg zu Fuss zu überwinden. Der Weg ins Dorf ist wunderschön und führt an tollen Cafés und Shopps vorbei. Für den anschliessenden Rückweg müssen jedoch einige Treppen überwunden und somit etwas Kondition mitgebracht werden! Alternativ könnt ihr ins zentral gelegenen Parkhaus, welches aber sage und schreibe 7 Euro pro Stunde kostet! :) Haha – kein Witz! Die Parkingpreise in Positano sprengten buchstäblich meine Vorstellungskraft von einem möglichen Parking-Pricing.
Dank einem Tipp von einem guten Freund und Coiffeur meines Vertrauens, buchten wir unser Dinner im etwas oberhalb von Positano gelegenem La Tagliata. Wer im La Tagliata diniert, sollte viel Hunger mitbringen! Es gibt nämlich kein à la carte Menü, sondern “es gibt einfach was es gibt”. Und zwar besteht der unkomplizierte Mehrgänger aus einer Auswahl verschiedener Vorspeisen, von welchen man eigentlich bereits genug gegessen hat :) Danach werden drei bis vier hausgemachte Pastagerichte serviert, gefolgt von einem Teller voller Grillspezialitäten, bestehend aus Lammkotelett, Rindfleisch, Salsiccia und Poulet. Als wäre man dann nicht schon längst im Food-Koma angekommen, bekommt man als krönenden Abschluss noch eine Auswahl diverser Desserts serviert. Mit Wein, Wasser und Kaffee kostet das Menü 40 Euro pro Person – eine Traumaussicht auf die Küste Positanos inklusive!
Agerola
Nach dem ganzen “Amalfi-Chic” haben wir einen Abstecher in das eher ländlich angehauchte Agerola gewagt. Nur eine Nacht haben wir hier verbracht, weil Agerola an sich nicht sehr viel zu bieten hat, dafür aber Ausgangspunkt einer der schönsten Wanderwege Italiens ist. “Sentiero degli dei” zu Deutsch “Weg der Götter” heisst die rund 10km lange Höhenwanderung, welche von Agerola nach Positano führt. Wir konnten leider nur einen Teil des Wanderweges erkunden, da anlässlich meiner Schwangerschaft meine Kondition für eine 5-6h Wanderung nicht mehr ausreichte ;) Aber ich empfehle jedem, der halbwegs sportlich ist, diesen wunderschönen Höhenweg mit seiner prachtvollen Aussicht in sein Amalfi-Programm einzuplanen.
Übernachtet haben wir in einem einfachen B&B namens Casa Pendola. Die Gastgeberfamilie ist äusserst charmant und “typisch italienisch”. Hier wird gelacht, gescherzt und beim Abschied herzlich umarmt. Das Casa Pendola verfügt zudem über einen kleinen Pool mit Ausblick über das Dorf, welcher dazu einlädt, nach der Wanderung noch etwas zu entspannen.
Unser Dinner gönnten wir uns im nahegelegenen Restaurant La Corte degli Dei. Im Innenhof der Burg, in welchem sich das Restaurant befindet, kann man bei sommerlichen Temperaturen ausgezeichnete Italienische Spezialitäten geniessen. Der Service ist zwar irgendwie etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Location und das Essen sind ein Besuch allemal wert.
Apulien
Nach insgesamt 5 Nächten an der Amalfiküste ging es nun weiter in Richtung Apulien. Bevor wir jedoch die Küstenorte besuchten, verbrachten wir 2 Tage im in der Ortschaft Matera, welche im Landesinnern liegt.
Matera
Von der Amalfiküste fährt man in ca. 3h mit dem Auto nach Matera – die Kulturhauptstadt Europas 2019 (wussten wir bis dahin auch nicht!). Matera ist bekannt durch seine Höhlensiedlungen, den so genannten “Sassi”. Was bei Ankunft eher an die Kulisse eines Jesus-Filmes erinnert, ist auf den zweiten Blick eine wunderschöne, verwinkelte Altstadt, in welcher einen Teil der Einwohner bis 1952 noch in Höhlenwohnungen gelebt haben.
Wir verbrachten insgesamt 2 Nächte im Casa del Sole, ein B&B welches mitten in einem der beiden Sassi gelegen ist. Die Unterkunft (Zimmer mit Balkon) ist wirklich sehr zu empfehlen, weil man sozusagen im Herzen Materas übernachten und so den Spirit dieser Stadt so richtig aufsaugen kann. Theoretisch würde es ausreichen, auch nur 1 Nacht in Matera zu verbringen, denn soooo gross ist die Stadt nun auch wieder nicht ;) Aber dies nur so als Tipp am Rande.
Matera zu erkunden empfiehlt sich entweder früh morgens oder dann am späteren Nachmittag und Abends, da es tagsüber einfach sehr heiss werden kann. Zwischen dem Sightseeing kann man ein bisschen Siesta machen, Lesen, Espresso trinken oder Gelati geniessen – la dolce vita eben! Neben unzähligen Kirchen und verwinkelten Gässchen, die entdeckt werden wollen, hat man auch die Möglichkeit eine Höhlenwohnung, wie sie damals bewohnt wurde, zu besichtigen. Dies ist wirklich zu empfehlen, da man zudem die Gelegenheit hat, einen Kulturfilm über Matera zu schauen, welchem einem diverse Themen bezüglich der Geschichte, Bräuche sowie kulinarische Aspekte näher bringt. In einem anderen Stadtteil kann man die ehemaligen Wasserspeicher besichtigen, welche einige Meter im Untergrund liegen. Dies empfand ich hingegen als nicht so spannend.
Unsere Dinner haben wir in der Osteria Al Casale sowie im Ristorante da Nico genossen. Die Osteria Al Casale serviert hervorragende Pizzas – wenn nicht sogar die beste Pizza, welche wir auf unserer gesamten Süditalienreise gegessen haben! Unbedingt reservieren, sonst hat man keine Chance für einen Platz.
Das Ristorante da Nico empfiehlt sich hingegen primär für den Genuss lokaler Spezialitäten. Beide Restaurant verfügen über einen kleinen Aussenbereich, so dass man das Abendessen mit Blick auf die Altstadt geniessen kann.
Alberobello
Unsere nächste Fahrt führte uns in das weltberühmte Dorf Alberobello. Die Altstadt und zugleich Haupttouristenattraktion besteht aus unzähligen der so genannten Trulli-Häusern. Ein Trullo ist ein weisses Rundhaus mit einem aus geschichteten Steinen bestehendem Dach. Die Trulli-Stadt sieht wirklich wunderschön aus!
Theoretisch könnte man Alberobello auch in einem Tagesausflug besuchen. Wir verbrachten jedoch insgesamt 2 Nächte in der etwas ausserhalb gelegenen Masseria Rosa Trulli, weil ich unbedingt einmal in einem echten Trullo übernachten wollte. Die Masseria Rosa Trulli ist ein wunderschönes B&B, welches ca. 5 Fahrminuten von der Altstadt entfernt liegt. Ich kann die Masseria Rosa Trulli wirklich wärmstens empfehlen, weil es ein Ort der Entspannung und abseits der Hektik ist. Man hat die Möglichkeit in einem wunderschönen Trullo zu übernachten, muss aber dennoch nicht mitten im Getümmel sein.
Die Masseria verfügt über einen schönen Pool mit Liegestühlen, einer gepflegten Gartenanlage sowie einem stilvollen Lounge-Bereich. Für gerade mal 4€ pro Person wird einem am Morgen das Frühstück ins Truollo geliefert, welches man auf dem eigenen Sitzplatz im Garten verspeisen kann. Grosse Klasse!
Restaurant-Empfehlungen kann ich in dieser Gegend leider keine machen, weil diejenigen Restaurants, die wir gerne besucht hätten, bereits allesamt ausgebucht waren. Somit haben sich unsere kulinarischen Erfahrungen in Alberobello etwas in Grenzen gehalten…
Ausflug nach Polignano a Mare
In 40 Fahrminuten erreicht man von Alberobello aus das wunderschöne Küstendorf Polignano a Mare. Das Dorf ist v.a. bekannt wegen seiner Strandbucht, welche direkt an die Altstadt angrenzt. Eine Bucht, die ich bei meinen Ferien-Recherchen als nicht all zu interessant einstufte, so dass wir keine Hotelübernachtungen in Polignano a Mare einplanten.
Aber neben der Bucht hat dieses malerische Örtchen noch viel mehr zu bieten! Beim Rundgang durch die engen Gässchen mit deren vielen schönen Cafés, Restaurants und kleinen Shops wurde uns bewusst, dass es sicherlich lohnenswert gewesen wäre, hier 1-2 Nächte zu verbringen. Meine Empfehlung lautet folglich ganz klar: Falls ihr in der Gegend von Polignano a Mare seid, besucht diesen traumhaften Ort und gönnt euch ein Cappuccino oder Aperitivo! Wer etwas mehr Zeit hat, soll hier unbedingt auch übernachten, um so das Dorf auch am Abend und in der Nacht geniessen zu können.
Da wir die weltberühmte Strandbucht von Polignano a Mare als wenig prickelnd empfanden, entschieden wir uns für unseren Badeausflug den ca. 20 Minuten entfernten Küstenabschnitt von Capitolo aufzusuchen. Dieser weitläufige helle Sandstrand bietet ein fantastisches Badeerlebnis in klarem, türkisfarbenem Wasser und eignet sich hervorragend für eine Abkühlung nach erfolgter Dorfbesichtigung.
Fasano
Spontan entschieden wir uns dazu in der Gegend rund um Fasano zu übernachten. Wir hatten noch 2 Nächte, die wir uns bewusst “offen gelassen haben”, damit wir genau von dieser Spontanität profitieren und uns dort niederlassen konnten, wonach wir am meisten Lust dazu hatten. Für Fasano entschieden wir uns deshalb, weil es in dieser Gegend wunderschöne Masserias gibt, auf welchen man in malerischer Umgebung nächtigen und zudem auch fantastisch dinieren kann.
Bei der riesigen Auswahl an Masserias war es nicht einfach, sich für eine Bleibe zu entscheiden. Die Masserias in Fasano sind allesamt so unglaublich schön, dass man sich nur zwischen wunderschön, traumhaft und atemberaubend entscheiden muss :) Luxusprobleme – I know! Wir entschieden uns schlussendlich für die sehr preiswerte Masseria Donna Lucrezia. Halb so teuer, ja sogar 1/3 so teuer wie viele andere Masserias bietet einem das Donna Lucrezia allen Komfort, den man sich wünschen kann, super freundliches Personal und das wohl beste Frühstück, welches wir auf unserer gesamten Süditalienreisen serviert bekommen haben!
Einziger Wermutstropfen am Donna Lucrezia ist, das es nicht wie viele andere Masserias, mitten in einem schönen Olivenhain gelegen ist, sondern sich am Ortsrand befindet. Aber es ist dennoch eine tolle und sehr empfehlenswerte Masseria, mit einer wunderschönen Garten- und Poolanlage, auf welcher man sich hervorragend entspannen kann. Preis-Leistung könnten an diesem Ort nicht besser sein.
Unser Ausflugsziel für beide Tage war der nahegelegene Strand «Onda Blue Beach». Ein schöner Strandabschnitt mit türkis klarem Wasser, an welchem man Liegestühle und Sonnenschirme mieten oder sein eigenes Strandtuch platzieren kann. Der Onda Blue Beach bietet zudem schattige Parkplatzmöglichkeiten für 5€ pro Tag sowie eine kleine Beachbar mit Getränken, Salaten und frischen Paninis.
Nach unserem ersten Strandtag besuchten wir für einen Apperitivo das Dorf Ostuni. Die Häuser Ostunis sind allesamt weiss gestrichen, weshalb es innerhalb Apuliens zu den wohl schönsten Dörfern zählt. Unser Eindruck war durchzogen. Ostuni ist definitiv ein schönes Fleckchen Erde, jedoch hat uns persönlich im Vergleich dazu Polignano a Mare einiges besser gefallen.
Unsere Abendessen gönnten wir uns zum einen in der Masseria Montenapoleon und am zweiten Abend im Restaurant Anticalama. Beide Restaurants sind sehr zu empfehlen! Traumhaftes und sehr romantisches Ambiente, toller Service und fantastische Speisen.
Monopoli
Unsere letzte Station war das Küstendorf Monopoli, wo wir zwei Nächte im Hotel Playa del Mar verbrachten. Das Hotel kann ich nur mässig empfehlen…es sieht online besser aus, als es in Wirklichkeit ist. Die Dachterrasse mit dem Pool ist zwar sehr schön, das Personal aussergewöhnlich freundlich, aber das “Gesamtpaket” bzw. das Preis-Leistungsverhältnis stimmte für uns persönlich nicht.
Ansonsten ist Monopoli sehr zu empfehlen. Da es (noch) nicht ganz so bekannt ist, wie andere Ortschaften in Apulien, hält sich der Tourismus auch noch etwas in Grenzen. Besonders gefallen hat uns die schöne Altstadt mit seiner absolut filmreifen Piazza Garibaldi!
Auf dem Bild zu sehen ist unter anderem das Vini & Panini welches sich hervorragend für einen Aperitivo, ein einfaches Abendessen oder “einen Schlumi” eignet. Mit Blick auf die Piazza, ein kühles Glas Weisswein in der Hand (oder in meinem Fall für Schwangere: ein Chinotto) – das war für mich Italien pur!
Unser zweites Highlight in Monopoli war das Restaurant Komera. Wow…einfach nur wow! Diesen Juwel von einem Restaurant besuchten wir ebenfalls anlässlich einer Empfehlung. Es war kulinarisch gesehen nicht nur unser Highlight von Monopoli, sondern von unserem gesamten Roadtrip von Amalfi bis Apulien!
Das Komera bietet eine einfache, aber erstklassische Italienische Küche. Tolle Pasta-Gerichte und frische Meeresfrüchte kombiniert mit einem erstklassigen Service im wunderschönen Italienischen Design-Ambiente.
Mein Tipp: Probiert unbedingt die Linguine mit Meeresfrüchten (nur ab 2 Personen erhältlich).
So – das waren nun also unsere wunderschönen Ferien in Süditalien. Der Roadtrip von der Amalfiküste bis nach Apulien gehört definitiv zu unseren schönsten Reisen, die wir bisher erleben durften. Manchmal muss man gar nicht so weit nach Bali, Südafrika oder Vietnam reisen…das Gute liegt oftmals “vor der Türe”.
Kulinarisch gesehen ist ein solcher Roadtrip durch Süditalien natürlich eine Fahrt wie durch das Schlaraffenland. Für jeden Foodie ein absolutes Muss!
Meine letzten Tipps für die Reiseplanung von eurem Roadtrip “Amalfiküste bis Apulien”
- Wer an der Amalfiküste reist, der sollte wenn möglich mit leichtem Gepäck bzw. kleinem Koffer unterwegs sein: Man kann oftmals nicht direkt vor dem Hotel parken und muss z.T. viele Treppenstufen überwinden. Wer nicht auf die grossen Gepäckstücke verzichten kann (so wie wir), dem ist empfohlen eine zusätzliche kleine Reisetasche dabei zu haben, in welcher ihr jeweils nur das Nötigste packt, dass ihr für die 1-2 Nächte benötigt. Der Rest bleibt solange im Auto.
- Für Strandurlaub und Familienferien eignet sich die Amalfiküste weniger. Die schönen Strände sind in Apulien zu finden.
- Budgetiert genügend Geld für Parkgebühren. Und löst bei Unsicherheit lieber einmal ein Ticket zu viel als zu wenig – die Parkbussen haben es nämlich in sich!
- Ein Mietauto lohnt sich – das private Auto sollte lieber (sicher) zuhause bleiben ;) Die Italiener fahren und parken sehr gewöhnungsbedürftig.
- Wer kann, der sollte die Hochsaison zwischen Juli – August meiden. Vor allem an der Amalfiküste hat es UNGLAUBLICH viele Touristen und dementsprechend viel Verkehr.
- Verplant nicht bereits im Vorhinein alle Tage/Nächte mit Hotelbuchungen. Es lohnt sich etwas Platz für Spontanität zu lassen, damit ihr vor Ort entscheiden könnt, welche Orte ihr besuchen möchtet.
- Bringt Appetit mit und achtet während dieser Zeit einmal nicht auf die Figur ;)